Steigerung der Supply Chain Effizienz bei einen führenden Zellstoff- und Faserhersteller
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Kunde
In dem hart umkämpften Markt von heute ist eine stabile Lieferkette entscheidend, um operative Spitzenleistungen zu erbringen und die Erwartungen der Kunden zu übertreffen. Diese Fallstudie beschreibt unsere Zusammenarbeit mit einem bekannten Hersteller von Spezialfasern und Zellstoff auf Holzbasis mit Hauptsitz in Mitteleuropa, einem Eckpfeiler der globalen Textil- und Vliesstoff-Industrie. Trotz seiner Marktführerschaft sah sich der Kunde mit mehreren Hürden in der Supply Chain konfrontiert, die eine umfassende Lösung erforderten.
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Herausforderungen
Das Beratungsprojekt begann mit einer tiefgehenden Analyse der bestehenden Supply Chain Abläufe. Als Hauptproblemen erkannten wir eine erhebliche Diskrepanz zwischen den strategischen, taktischen und operativen Planungsebenen sowie das Fehlen einer einheitlichen Supply Chain Strategie für alle Geschäftsbereiche. Für die Belieferung der internen Kunden wurde ausschließlich nach dem Push-Prinzip gefertigt, das von den Bedürfnissen der Endkunden völlig abgekoppelt war. Diese fehlende Verzahnung führte zu Ineffizienzen und unkoordinierten Aufwänden im gesamten Unternehmen. Die Produktions- und Bestandsstrategien waren nicht auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt, was entweder zu Überproduktion oder Lagerengpässen führte. Die verschiedenen Abteilungen arbeiteten isoliert, und das Vertriebsteam war kaum in die Abstimmung von Angebot und Nachfrage eingebunden, wodurch Optimierungspotenziale ungenutzt blieben. Zudem erschwerte ein Mangel an Transparenz im Leistungsmanagement aufgrund nicht harmonisierter Systeme eine effektive Entscheidungsfindung.
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Erbrachte Beratungsleistungen
Unser Team entwickelte einen umfassenden Aktionsplan, um die Supply Chain Fähigkeiten des Kunden zu verbessern. Wir konzipierten und implementierten einen harmonisierten Planungsrahmen auf globaler und lokaler Ebene, der die strategischen, taktischen und operativen Planungsebenen über die Geschäftseinheiten hinaus aufeinander abstimmt. Dadurch wurde eine verbesserte Koordination und eine effizientere Ressourcenzuweisung erreicht. Ein neuer globaler taktischer Planungsprozess, genannt „One Plan“, wurde eingeführt, der die interne Zusammenarbeit fördert und sicherstellt, dass alle Abteilungen auf einheitliche Ziele hinarbeiten.
Abbildung 1: Abhängigkeiten zwischen den Planungsebenen
Um die Zeit bis zur Einführung eines vollständig integrierten Planungstools zu überbrücken, wurde ein Interimstool für die Planung eingesetzt, das sofortige Verbesserungen in der Planungsgenauigkeit und in der Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Werke als auch auf globaler Ebene bewirkte. Gleichzeitig definierten wir sorgfältig die funktionalen Anforderungen an das zukünftige integrierte Planungstool, welches künftig ein effektives Supply Chain Management erfüllen soll.
Um die Kundenorientierung weiter zu stärken, entwickelten wir ein Konzept zum Clustering von Kunden und Produkten für eine globale Einführung. Wir verfolgten einen mehrstufigen Ansatz, um Kosten und Beständen in der Lieferkette zu optimieren und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit und Lieferzuverlässigkeit zu wahren. Dafür unterschieden wir zwischen strategischen und nicht-strategischen Kunden zur Differenzierung der Logistikdienstleistungen. Zusätzlich wurden die Produkte in Topseller und Longtail-Artikel klassifiziert und unterschiedliche Strategien für Produktion und Auftragsabwicklung definiert. Topseller sollen auf Basis von konkreter Absatzpläne auf Lager produziert werden, um eine schnelle Abwicklung gewährleisten zu können. Die Longtail-Artikel sollen hingegen nur auf Auftrag produziert werden, wobei nach Produktionsbeginn die Flexibilität für Auftragsänderungen begrenzt wurde.
Zusätzlich wurde eine standardisierte Reihe von Supply Chain Kennzahlen entwickelt, die alle Ebenen von der Strategie bis zu den operativen Abläufen abdeckt, und in ein Business-Intelligence-Tool (BI) integriert. Ein Key-Performance-Indicator (KPI) -Baum wurde erstellt, um zu messen, wie effektiv die SCM-Funktionen die Umsetzung der Unternehmensstrategie unterstützen. Dies erhöhte die Transparenz, erleichterte das Leistungsmonitoring und ermöglichte eine fundierte, datengestützte Entscheidungsfindung.
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Erzielte Ergebnisse
Durch das Projekt stellte der Kunde in der Fertigung erfolgreich von Push- auf Pull-Prinzip um. Dies ermöglichte eine Optimierung des Entkopplungspunkts und eine bessere Ausrichtung der Produktion auf den tatsächlichen Kundenbedarf. Alle Abteilungen arbeiten nun nach dem „One Plan“ Prinzip. Dies stellt sicher, dass die Aktivitäten konsistent auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Die Einführung standardisierter Supply Chain KPIs im BI-Tool erleichtert die Leistungsüberwachung und identifiziert Bereiche mit Verbesserungspotenzial. Dadurch verbesserte sich die Forecast Accuracy um 15 %, was zu einer zuverlässigeren Planung und reduzierten Unsicherheiten führte. Zudem wurde festgestellt, dass das Working Capital der Bestände um 20 % gesenkt werden kann – mit Ausblick auf erheblichen Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen.
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Zusammenfassung
Diese Fallstudie veranschaulicht die transformative Wirkung strategischer Maßnahmen im Supply Chain Management. Durch die Behebung wesentlicher Fehlentwicklungen und die Förderung von Transparenz konnte unser Team dem Kunden signifikant bei der Steigerung der Effizienz und Kundenzufriedenheit unterstützen. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie maßgeschneiderte, strategische Lösungen die Komplexität der modernen Supply Chain Landschaft erfolgreich bewältigen können.
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Unsere Leistungen
Erfahren Sie mehr über Maturity Assesment, One Plan und Supply Chain Clustering.